Unsere pädagogische Konzeption


Liebe Eltern,

 

herzlich willkommen im Kinderhaus „Am Bobersberg“ in Großenhain.

Wir sind eine Kindereinrichtung in freier Trägerschaft. Der Hortverein „Regenbogen“ e.V. ist eine ehrenamtliche Elterninitiative und als gemeinnütziger Verein anerkannt durch die Jugendhilfe.

 

Diese Kurzkonzeption soll Ihnen als Eltern und Familien einen zusammenfassenden Überblick zu Inhalten unserer pädagogischen Arbeit und unseren Rahmenbedingungen geben.

 

Kindertagesstätten haben sich in den letzten Jahren zu Bildungseinrichtungen entwickelt und somit zu Orten, an denen alle Kinder Gelegenheit haben, Anerkennung und Lerngelegenheiten zu finden und gleichberechtigt an allen Prozessen im Alltag beteiligt zu sein. Unsere pädagogische Arbeit erschöpft sich nicht allein in der Betreuung der Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit, vielmehr eröffnet das soziale Miteinander in einer Kindergruppe neue Interaktionsfelder, Lebens- und Bildungsräume. Kinder sollen diese aktiv mitgestalten, individuell nutzen und für sich erfahrbar machen. (vgl. Sächsischer Bildungsplan 2007)

 

Als Unterstützer dieser kindlichen Bildungsprozesse braucht es Mütter, Väter, Erzieher und Erzieherinnen beziehungsweise Menschen aus der kindlichen Umgebung, die den Kindern als Begleiter zur Seite stehen.

 

„Bildung ist ein Prozess, der mit der Geburt beginnt, grundsätzlich individuell und lebenslang verläuft.“ (Sächsisches Staatsministerium für Soziales/ Sächsisches Staatsministerium für Kultus 2003, S. 2)

 

Wir möchten Sie einladen, mit uns Erziehungspartnerschaften in Bezug auf Betreuung, Bildung und Erziehung Ihrer Kinder zu gestalten. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam

Verantwortung am Lern- und Entwicklungsprozess Ihrer Kinder tragen.

 

Ihr Mitarbeiterteam

des Kinderhauses „Am Bobersberg“

Aufnahme und Eingewöhnung

Aufnahmeverfahren:         Wir betreuen Kinder der Stadt Großenhain.

Voraussetzung für die Betreuung eines Kindes ist das Registrieren auf dem Kita-Portal der Stadt Großenhain. Grundlage eines Betreuungsverhältnisses ist der Betreuungsvertrag. Ein gemeinsames Aufnahmegespräch zwischen den Eltern und der Einrichtungsleitung eröffnet den Aufnahmeprozess.

Unsere pädagogischen Grundsätze und Ziele

Unser Logo ist der Regenbogen. Seine Farben stehen bei uns für

bunte Vielfalt.

Vielfalt steht für unsere unterschiedlichen pädagogischen Ansätze. Die Wahl des pädagogischen Ansatzes orientiert sich am Entwicklungsalter der Kinder.

Übergeordnet ist unserer Arbeit der

Sächsische Bildungsplan:

Der sächsische Bildungsplan beschreibt 6 Bildungsbereiche und fokussiert zu jedem Bildungsbereich einen Leitbegriff (Schwerpunkt).

1)   Somatische Bildung -> Wohlbefinden

2)   Soziale Bildung -> Beteiligung

3)   Kommunikative Bildung -> Dialog

4)   Ästhetische Bildung -> Wahrnehmen

5)   Naturwissenschaftliche Bildung -> Entdecken

6)   Mathematische Bildung -> Ordnen.

Der Sächsische Bildungsplan orientiert sich am Gedanken der Selbstbildung. Bildung ist ganzheitlich zu sehen, als umfassender Prozess, der die Gesamtentwicklung eines Kindes in seinen unterschiedlichen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen im Blick hat.

Unsere Krippe

und die Bewegungsentwicklung nach Emmi Pikler


Grundprinzipien der Pädagogik von Emmi Pikler sind die aktive Bewegungsentwicklung und das eigenständige Spiel. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, in ihrem individuellen Tempo Bewegungen so lange auszuprobieren, bis es ihnen erfolgreich gelingt und sie sich anschließend etwas Neues zutrauen. Räume werden so gestaltet, dass die Bewegungsmotivation und -lust bei den Kindern aufrechterhalten bleibt.

Eingewöhnung:

Zur Erleichterung der Eingewöhnung bieten wir den Familien im Vorfeld einmal wöchentlich die Teilnahme an einer Krabbelgruppe an.

Die Aufnahme eines Kindes beginnt mit einer individuellen Eingewöhnungsphase in Abstimmung mit der pädagogischen Fachkraft und den Eltern.

Unsere Eingewöhnungszeit orientiert sich am „Berliner Eingewöhnungsmodell“ sowie an der Individualität des Kindes.

Detaillierte Informationen beziehungsweise Fragen zur Eingewöhnungszeit finden im Aufnahmegespräch eine große Beachtung.


Die achtsame Pflege der Kinder spielt ebenfalls eine große Rolle und wird bereits als Erziehung gesehen.

Im Umgang mit den Kindern wird nichts beschleunigt, vielmehr wird ihnen Raum und Zeit gegeben, damit Beziehung und Bindung im Dialog aufgebaut werden können.

Unser Kindergarten

fördert die Bewegung weiter nach Elfriede Hengstenberg.

Wir schaffen Möglichkeiten, um Kindern viel Ruhe und Zeit zum Probieren und Forschen zu geben. Wir ermöglichen so das Spiel mit den Kräften und Fähigkeiten des eigenen Körpers. Nach Hengstenberg basiert die Bewegungsförderung darauf, dass sich Kinder mit Hilfe einfacher Materialien selbst ausprobieren können. Im Vordergrund steht die Förderung von Motorik und Selbstbewusstsein.  

Darüber hinaus orientiert sich unsere pädagogische Arbeit am Situationsansatz (nach Jürgen Zimmer). Er versteht die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder als

gesellschaftliche Aufgabe und entspricht dem Grundverständnis des SGB VIII/KJHG.

Die Ziele des Situationsansatzes definieren sich in 4 Kompetenzbereichen:


1)   Ich-Kompetenz = das Kind wird sich seiner selbst bewusst, lernt den eigenen Kräften zu vertrauen, für sich selbst verantwortlich zu handeln, Unabhängigkeit und Eigeninitiative zu entwickeln.

2)   Soziale Kompetenz = das Kind nimmt soziale Beziehungen auf und lernt sie so zu gestalten, dass sie von gegenseitiger Anerkennung und Wert-schätzung geprägt sind.

3)   Sachkompetenz = das Kind lernt sich sachliche Lebensbereiche zu erschließen, sich theoretisches und praktisches Wissen und Können anzu-eigenen und dabei urteils- und handlungsfähig zu werden.

4)   Lernmethodische Kompetenz = im Kind reift ein Grundverständnis dafür, dass man lernt. Es erfährt die Bereitschaft von anderen zu lernen sowie Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Grundlegend für die Bildungsprozesse im Situationsansatz ist:

-       Das Kind in der Auseinandersetzung mit sich selbst

-       Das Kind in der Auseinandersetzung mit anderen

-       Das Kind in der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt.

Ausgangspunkt und Inhalt unserer pädagogischen Arbeit sind die Lebens-situationen der Kinder und Familien.

Eltern und andere Erwachsene sind zur Unterstützung eingeladen.

Kinder können im Spiel ihre schöpferischen Kräfte entfalten und sich die Welt aneignen.

Kinder gestalten ihr Leben in der Kita aktiv mit.

Die Kita entwickelt gute Beziehungen zum gesellschaftlichen Umfeld.

Kinder lernen in realen Lebenssituationen in einem anregungsreichen Umfeld innerhalb und außerhalb der Kindertageseinrichtung.

Wir nutzen den wunderbaren Sozialraum unserer Einrichtung um Elemente der Natur- und Waldpädagogik in unsere Arbeit einfließen zu lassen.

Regelmäßig nutzen wir mit den Kindern das nahe gelegene Wald-Erholungsgebiet

„Kupferberg“ für unsere „Waldtage“.

Die Vermittlung von Werten wie Respekt vor Mensch, Natur und Umwelt ist für uns von besonderer Bedeutung. Durch die Erfahrung mit der Natur und ihren Ressourcen werden Kinder über ihre Sinne und Gefühle angesprochen. Sie sollen das Erlernte aus dem Wald in ihre Lebenswelt übertragen und anwenden können.


Im Vorschuljahr

fließt der „Situationsorientierte Ansatz“ (nach Armin Krenz) in die pädagogische Arbeit ein. Schwerpunkte bilden dabei:

·      Die Ressourcen der Kinder aktivieren, um sie in den verschiedenen Entwicklungsbereichen zu fördern

·      Die nachhaltige Entwicklung der Selbständigkeit der Kinder, ihre Autonomie, ihre Partizipationsaktivität und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines werteorientierten Verhaltens zu unterstützen.

·      Die Arbeit in Projekten.

Unterstützt und begleitet wird das Vorschuljahr durch eine Kooperation mit der

2. Grundschule Bobersberg.

 

Unser Hort

und die „Offene Arbeit“

Wir wollen die Stärkung der Selbstbestimmung der Kinder ermöglichen. Dabei sind die Fähigkeiten, sich selbst organisieren zu können, eigene Interessen zu entwickeln und wahrzunehmen sowie in Kooperation treten zu können, besonders wichtig.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten offen zu arbeiten. Aufgrund unserer Betreuungs-bedarfe im Hort und unserer räumlichen Rahmenbedingungen, praktizieren wir folgende Variante:

Wir arbeiten mit Bezugsgruppen (Klassenverbände wie im Schulbetrieb) und mit Bezugsgruppenerzieher*innen. Die Bezugsgruppen werden für einen bestimmten Zeitraum am Nachmittag geöffnet. Die Kinder können sich aussuchen, wo und mit wem sie Freizeitaktivitäten gestalten möchten.

Reine „Funktionsräume“ können wir nicht ermöglichen, jedoch gibt es Schwerpunkte der inhaltlichen Ausgestaltung. Wir halten die Möglichkeit offen, die Funktion unserer Räume flexibel zu gestalten, da sich die Interessen der Kinder auch ändern können.

„Kinder stärken 2.0 – Kinder mit besonderen Lern- und Lebenserschwernissen“

Seit Oktober 2023 beschäftigen wir im Rahmen des Förderprojektes „Bildungspotenziale lebenslanges Lernen - Kinder stärken 2.0“ eine Kitasozialarbeiterin zur Unterstützung von Kindern mit Lern- und Lebenserschwernissen. Die Zuwendung wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes bis Juni 2026 zur Verfügung gestellt.

Alle Kinder erhalten gleiche Chancen und werden durch Kitasozialarbeit individuell im Kitaalltag begleitet.

Kitasozialarbeit bietet immer ein offenes Ohr für Eltern und Familien, sie erhalten Beratung und Unterstützung bei Anträgen und Formularen, Vermittlung und Begleitung bei Behördengängen.

Kitasozialarbeit ist Teil des Kita-Teams und gestaltet Zusammenarbeit zwischen allen Parteien.

Kitasozialarbeit schafft Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Eltern an der Erarbeitung des Kinderschutzkonzeptes. Sie ermöglicht die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Projekte. 


Unsere Rahmenbedingungen

Ausstattung der Räume:   

Jede Gruppe verfügt über ein eigenes Gruppenzimmer oder Gruppenbereich. Alle Gruppenräume sind so ausgestattet und -gestaltet, dass sie das eigenaktive und kreative Tun der Kinder stimulieren und ein anregungsreiches Umfeld bieten. Die Ausstattung ist zusätzlich dem Lebensalter der Kinder angepasst.

 

Ausstattung des Außengeländes: 

Unser Außengelände bietet Anregungen zu vielseitiger Bewegung, für Erlebnisse mit der Natur und den Naturelementen (Holz, Wasser, …) sowie Möglichkeiten zum Toben und Ausruhen, aber auch für Abenteuer. Der direkte Bezug zu Natur und Garten ist uns wichtig. Gemeinsam mit den Kindern bewirtschaften wir mehrere Hochbeete und bepflanzen unser Außengelände. So ermöglichen wir eine Fülle von Lernerfahrungen, die viele Sinne der Kinder ansprechen und auch deren kognitive Entwicklung vielfältig unterstützen.

 

Waldtage: 

Für dieses Angebot nutzen wir regelmäßig das nahegelegene Wald-Erholungsgebiet „Kupferberg“.

„Kaninchengarten“:

In unserem Außengelände befindet sich ein separater „Kaninchengarten“ für Kaninchen und Meerschweine.

Zum Schutz der kleinen Bewohner, ist es kein Streichelgehege, aber dennoch bei den Kindern in hohem Maße beliebt. Die gemeinsame Verantwortung für Fürsorge und Verpflegung der Tiere hat positive psychologische Aspekte für Kinder und fördert soziale Kompetenzen.

 

Mittagsversorgung:

Es gibt eine Zentralversorgung über den Anbieter „apetito“. Detaillierte Informationen sind auf der Website unserer Einrichtung einzusehen.

 

Gestaltung des Alltags:

Alle Gruppen haben ihren Tagesablauf dem Alter der Kinder entsprechend gestaltet. Er orientiert sich an den altersangemessenen Bedürfnissen der Kinder und berücksichtigt ein Gleichgewicht an Aktivitäten und Ruhephasen.

Sozialraumorientierung

Als Kindereinrichtung gestalten wir Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit Eltern und Familien sowie pflegen Vernetzungen und Kooperationen im Sozialraum unserer Einrichtung. Eine aktive Verortung im Sozialraum bietet die Möglichkeit die Lebenswelten der Kinder in unsere Arbeit einbeziehen zu können.

Unsere Einrichtung ist nicht zentral im Stadtkern von Großenhain gelegen, sondern eher im Randgebiet auf dem Weßnitzer Berg in der Nähe des Kupferberges. Das Stadtzentrum ist gut zu Fuß erreichbar. Dort können wir das Kino, das Museum „Alte Lateinschule“ oder die Bibliothek „Karl Preusker“ besuchen. Als nahe gelegenes Wald- und Erholungsgebiet nutzen wir den Kupferberg gern als weitläufigen Spielplatz mit vielfältigen Entdeckungsmöglichkeiten. Das Großenhainer Stadtbad liegt in unmittelbarer Nähe zu unserer Einrichtung und wird im Sommer von Hort und Kinder-

garten gern genutzt.

Unsere Kinder wohnen meist in geringer Nähe zu unserer Einrichtung. Jede Familie meistert ihren Alltag anders, mit vielfältigen sozialen Lebensbedingungen. Die Lebenswelten der Kinder sind geprägt vom Beziehungsstatus der Eltern zueinander, der Frage nach der alleinigen oder gemeinsamen Erziehung der Kinder, der Herkunft der Familien (Migrationshintergründe), der Berufstätigkeiten der Eltern sowie familien-

politischen Unterstützungsmöglichkeit.

Durch die Vernetzungen im Sozialraum pflegen wir aktive Kooperationen, zum Beispiel zur 2. Grundschule Bobersberg und anderen Institutionen, die unsere Arbeit multiprofessionell ergänzen.

Der umfassenden Einrichtungskonzeption liegt eine detaillierte Sozialraumanalyse für unsere Einrichtung bei.

Unsere Elternarbeit

Partizipation = Die aktive Beteiligung der Eltern hat für uns eine große Bedeutung und zeichnet sich aus, durch einen steten Dialog zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften im Interesse der Kinder.

Eine verlässliche Erziehungspartnerschaft versteht sich als fortlaufender Prozess und braucht insbesondere Transparenz, wechselseitige Akzeptanz und Wertschätzung.

Unsere Kommunikation ist geprägt von Offenheit, Sachlichkeit sowie einer konstruktiven Streitkultur, die ziel- und ergebnisorientiert ist.

 

Aushänge in den Garderobenbereichen der jeweiligen Gruppen (zu pädagogischen Angeboten oder tagesaktuellen Dokumentation) oder Aushänge im Eingangsbereich unserer Kindereinrichtung für die Gesamtelternschaft gewährleisten einen regelmäßigen Informationsfluss. Informationen mit besonderer Aktualität und Wichtigkeit erfolgen per E-Mail an die Eltern. Der E-Mail-Verkehr ist zum festen Kommunikationsinstrument geworden und wird gut angenommen.

 

Alle Gruppen führen regelmäßig (1x im Schuljahr oder zusätzlich nach Bedarf) Eltern-abende durch. Um einen guten und kooperativen Kontakt mit den Eltern zu gestalten, werden Feste und Feiern mit den Eltern gemeinsam geplant und organisiert.

 

Unser Elternbeirat besteht aus Eltern, die sich für eine solche Aufgabe interessieren und engagieren. Sie werden als Elternvertreter aus der Elternschaft ihrer jeweiligen Gruppe gewählt (meist 2 Elternvertreter pro Gruppe) und vertreten die Gesamt-elternschaft in Bezug auf Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten unserer

Einrichtung. Sie gestalten die Zusammenarbeit mit Einrichtungsleitung und Träger.

Für Eltern besteht die Möglichkeit einer verantwortungsvollen Mitarbeit im Vereinsvorstand (Träger der Einrichtung).

Wir geben unseren Kindern eine Zukunft!

Helfen Sie uns dabei!

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